9.02.2022 – Retrospektive: „Priorisierung, aber wie im agilen Vorgehen?“

9.02.2022 – Retrospektive: „Priorisierung, aber wie im agilen Vorgehen?“

Am 9. Feb. 2022 fanden sich rund 10 Teilnehmer am Abend bei der Expertengruppe „PM Methods“ (PM Methodenwahl) von PMG-G zusammen, um über diese Frage zu diskutieren.

Den Anfang machte Dr. Heiko Büth, VP PM Methods. Er stellte das PMG-G, unsere Expertengruppe und die Mitglieder dieser Gruppe kurz vor, sodass er sogleich das Wort reihum an alle Teilnehmer gab, um sich kurz vorzustellen, aber auch um offen zu fragen, inwiefern unsere Teilnehmer mit agilen Methoden bereits in Berührung gekommen sind. Interessant war dabei, dass wir eine gute Mischung aus verschiedenen Industrien und unterschiedlichen Erfahrungswerten, angefangen von klassisch, hybrid bis hin zu rein agilen Methoden vor uns hatten.

Den Einstieg machte Volker Hadas, VP Agility, und erläuterte uns erst mal das iterative Vorgehen an Hand von Scrum, das über eine feste Terminstruktur innerhalb ihres Vorgehens verfügt, aber über keine feste Planung über den Inhalt einzelner Sprints.

Vielmehr wird bei diesem Vorgehen einer allgemein abgestimmten und anerkannten Produktvision im agilen Team – Product Owner, Scrum Master und technisches Team – gefolgt, um dieser über inkrementelle Schritte (Sprints) zu folgen. Der Inhalt dieser Schritte wird als sog. Backlog festgelegt, wobei hier, wie Volker Hadas ausführte, zwischen Product und Sprint Backlog unterschieden wird. Im Product Backlog werden sog. User Stories gesammelt, bewertet und auf ihren Nutzen oder auch Dringlichkeit favorisiert, um diese dann dem Sprint Backlog zur Umsetzung zu überführen. Bei einem solchen Übergang von einem zum nächsten Backlog wird eine Priorisierung im Agilen vorgenommen. Dabei richtet sich die Priorisierung grundsätzlich nach dem Business Value, also dem Nutzen, den es nach der Umsetzung für den Kunden und das Unternehmen erzeugt, aber auch regulatorische und technische Erfordernisse erfüllt, sodass damit eine Grundlage für unsere Diskussionsrunde für alle Teilnehmer geschaffen wurde.

So kam bspw. bei unseren Teilnehmern die Frage auf, wer denn die Priorisierung im agilen Vorgehen vornimmt. Hier antwortete Volker Hadas, dass der Product Owner das Product Backlog priorisiert, jedoch das gesamte agile Team eine Priorisierung des Sprint Backlogs vornimmt.

Ein Teilnehmer berichtete dabei, dass es in seiner Arbeitsumgebung so sei, dass das technische Team in der Priorisierung zwar ein Vetorecht habe, aber Inhalt und Zeit nach wie vor wie im Klassischen vorgegeben werde, was darauf hindeuten könnte, dass eine Umstellung von klassischen auf agile Methoden noch nicht vollständig erreicht wurde und dass das Management ein Loslassen hin zur mehr Eigenverantwortung und -motivation noch nicht erreichen konnte.

Ein weiterer Aspekt, der von den Teilnehmern aufgebracht wurde, richtete sich an die Planung von Arbeitskräften (Ressourcenplanung). Im Klassischen werden Mitarbeiter zu 100 % über mehrere Projekte optimiert allokiert. Dagegen steht im Agilen idealerweise eine 100 %-ige Allokation in nur einem Projekt / mehreren Sprints gegenüber. Solche agilen Teams können flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagieren, wozu ihnen eine gewisse Eigenverantwortung per se zugestanden wird. Alles andere führt zwangsläufig zu Hindernissen, die sich im Agilen darin widerspiegeln können, dass weniger Story Points pro Sprint realisiert werden können. Hier sagte eine Teilnehmerin, dass kein Sprint ohne feste Zusage aller ihrer Teammitglieder erfolgt, was Volker Hadas aufgriff und es als Sprint-Goal-Commitment ergänzte.

Zum Abschluss unserer sehr lebhaften und ausgewogenen Diskussion übernahm Dr. Heiko Büth das Wort, um noch vor Verabschiedung aller Teilnehmer die Frage aufzubringen, was sich die Teilnehmer für ein Thema zu einem nächsten Feierabendtalk wünschten. Hierzu gab es Stimmen, die gerne die agilen Methoden für grössere Projekte und damit mit skalierten Methoden diskutieren wollen. Das werden wir für unsere zukünftigen Feierabendtalks gerne berücksichtigen.

Unsere Mitglieder, die PMP zertifiziert sind, können Ihre PDUs gegenüber PMI beantragen.

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Mehr Infos dazu finden Sie über unserer Webseite PDU Reporting.

Bis dahin verabschieden wir uns bei Ihnen und wünschen allen Teilnehmern, Mitgliedern und Freunden von PMG-G alles Gute und bleiben Sie gesund.

Vielen Dank

Im Namen des Boards von PMG-G
Robert Baumgartner, Volker Hadas und Dr. Heiko Büth
www.pmg-g.de

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