18.05.2022 – Retrospektive “Ein Krisenmanager packt aus – Lieferverzug schnell und effektiv analysieren und lösen, z.B. in der Softwareentwicklung”
Liebe Mitglieder und Freunde von PMG-G,
an einem Fußballabend fanden sich immerhin noch über 10 Teilnehmer zusammen, um einen sehr interessanten Vortrag aus der Praxis mit Dr. Martin Moss nach kurzer Begrüßung und Vorstellung der Agenda durch Robert Baumgartner, VP Finance & Sponsoring, zu folgen.
Dr. Martin Moss ist selbstständiger Krisen- und Interimsmanager, jedoch auch als Coach und Trainer unterwegs, um Projekte und seine Beteiligte zum Erfolg zu führen, in dem er den Faktor Mensch in den Mittelpunkt stellt; denn nur mit einem „Leuchten in den Augen“ bei allen Beteiligten kann ein Projekt zum Erfolg geführt werden, da nur die Motivation von innen heraus (intrinsische Motivation) das notwendige Momentum zur Überwindung aller Widerstände bereithält.
Dr. Martin Moss
- Studium in Deutschland und England
- Promotion in Projektmanagement und Verhaltenspsychologie im Arbeitsumfeld
- 10 Jahre Angestellter Projektleiter
- >20 Jahre selbstständiger Krisen- und Interimsmanager
- Kontakt:
- Dr. Martin Moss, selbstständiger Krisen- und Interimsmanager
t: +49-89-21-55-78-68 - e: mmoss@drmoss.org
- w: www.drmoss.org
Ein Praxisbeispiel aus dem Mittelstand
Dabei stellte uns Dr. Martin Moss erst einmal ein Praxisbeispiel aus dem Mittelstand (KMU) vor, wo er einbestellt wurde, um folgende Situation zu bewältigen: Ein Hersteller von Software (SW) und Hardware (HW) stand in einem Kundenprojekt in der Pflicht und im Zeitverzug, als dass eine Position des Entwicklungsleiters seit mehreren Monaten vakant war, sodass mehrere Lokationen unkoordiniert waren. Darüber hinaus konnten intern gesetzte Qualitätsstandards nicht mehr erreicht werden, auftretende Kosten überstiegen gesetzte Budgets bereits bei Weitem und der Kunde drohte bereits – auf Grund des erheblichen Zeitverzuges – mit seinen Anwälten. Was den Erfolg des Projektes faktisch auf null drehte.
3-Phasen eines Turnarounds zum Projekterfolg
Aus dieser Ausgangssituation heraus erläuterte Dr. Martin Moss uns, wie seine Vorgehensweise, bestehend aus drei Phasen, aussieht: Analyse, Konzept und Umsetzung. Diese sind gleichzeitig drei Zielsetzungen, die nicht sequenziell, sondern eher parallel ablaufen und auch nur so zum Erfolg führen können. Wichtig dabei ist, dass der Mensch dabei immer im Mittelpunkt steht. Eine Frage dazu kam von unseren Teilnehmern auf, wie er es schaffen könne, Vertrauen bei allen Beteiligten zu gewinnen, wenn vor vorgehaltener Hand über Stellenabbau spekuliert und ihm als Interimsmanager eher mit Vorsicht oder gar Abneigung begegnet wird. Hier erklärte er, dass Offenheit und klare Kommunikation auch von der Geschäftsleitung dazu beiträgt Vertrauen zu schaffen, in dem allen Beteiligten der eigentliche Zweck bewusst gemacht wird.
Von der Analyse hin zur Umsetzung
Als nächstes führte uns Dr. Martin Moss in seine Vorgehensweise zur Analyse ein. Dabei gilt es Symptome (Zeitverzug, Budgetüberschreitung, Qualitätseinbußen usw.) auf Ursachen zurückzuführen, um eben diese zu finden und zu beheben. Dazu verwendet er drei Informationsquellen, nämlich Interview, Dokumentenanalyse und Beobachtung. Entscheidend ist dabei, so stellte er heraus, dass alle drei Quellen gleichzeitig, aber in einer unterschiedlichen Intensität je nach Phase genutzt werden. Auch Resultate von Einzelinterviews oder Einzelbeobachtungen müssen sich erst als evident nach mehrmaligem Auftreten erweisen, bevor sie wirklich als Ursache in Frage kommen. Bei der Umsetzung ist klar, dass nicht auf alle Ursachen eingegangen werden kann. Hier verriet er uns, dass er sich auf die stärksten Ursachen konzentriert, da deren Behebung sich direkt auch auf die anderen Ursachen auf Grund von Spiraleffekten positiv auswirken.
Dialog
Weitere Fragen kamen von Teilnehmern zur Interviewführung und zu Übereinstimmung mit dem Project Rescue Ansatz auf. Bei den Interviews verzichtet Dr. Martin Moss bewusst auf standardisierte Fragebögen, weil diese den damit verbundenen Zeitaufwand und den sich daraus ergebenden Nutzen nicht rechtfertigen. Vielmehr nutzt er offene Fragen, um zu sehen, wo der Schuh drückt. In Bezug auf den Project Rescue Ansatz teilte er uns mit, dass es dabei entscheidend ist, nicht nur das Team zu betrachten, sondern auch die Gesamtorganisation inklusive externer Stakeholder, um ein Projekt wieder neu zum Erfolg zu führen.
Damit endete sein Vortrag, der zum Schluss noch einen schönen Dialog aufwies, doch unsere Agenda sah noch einen abschließenden Beitrag des Vorstandes vor, den Robert Baumgartner im Abspannmodus zur pünktlichen Beendigung unseres Webinars führte.
PDUs
Unsere Veranstaltung war auf eine Gesamtdauer von 1 Stunde ausgelegt und ist grundsätzlich zum PDU Report berechtigt. Die Anerkennung liegt aber ausschließlich beim PMI – Project Management Institute – und kann über das CCRS getätigt werden: https://authentication.pmi.org
Technical | Leadership | Strategical and business management |
0.5 PDU | 0.5 PDU | 0 PDU |
Leadership: Knowledge, skills, and behaviors specific to leadership-oriented, cross-cutting skills that help an organization achieve its business goals; the task to motivate.
Strategic and business management: Knowledge of and expertise in the industry or organization that enhances performance and better delivers business outcomes.
Falls Sie sich beim Ausfüllen Ihres PDUs über CCRS nicht ganz sicher sind, folgen Sie einfach unseren Anweisungen unten:
https://pmg-g.de/beantragung-ihrer-pdus/
Das PMG-G bedankt sich bei Dr. Martin Moss für seinen guten Praxisvortrag, unseren Teilnehmern für ihr Interesse und Dialog mit uns und unserem Verein, um solche einmaligen Gelegenheiten zu ermöglichen. Gerne können Sie sich als Mitglied von PMG-G, seine Präsentation aus unserem Downloadbereich herunterladen.
Wir freuen uns, Sie auch wieder das nächste Mal bei uns begrüßen zu können.
Im Namen des Boards von PMG-G
Robert Baumgartner, SAFe 5 SA+SGP, PMI-ACP, PMP, PRINCE2 FL
VP Finance + Sponsoring
www.pmg-g.de
*Gendern: Obschon in unserem Webartikel wegen der besseren Leserbarkeit und der Einfachheit halber auf eine geschlechtergerechte Formulierung unseres obigen Textes verzichtet wurde, sollen sich alle Geschlechter gleichermaßen damit gemeint und angesprochen fühlen, ohne Diskriminierung der eigenen persönlichen Neigung.