von Robert Baumgartner, Dr. Christian Lantwin, Gerlinde Wynands und Tino Saft

Es war ein großer Erfolg! Über 75 begeisterte Teilnehmer folgten unserer Veranstaltungseinladung und hörten gespannt unseren Gastrednern Herrn Dr. Christian Lantwin zum Thema „Auswahl des richtigen PM-Standards“ und Herrn Tino Saft über „Projektmanagement mit SharePoint und Enterprise Project Management“ zu.

V.l.n.r.: Hr. Hener (PMICC), Hr. Brand (PMICC), Hr. Baumgartner, Fr. Wynands (CA Deutschland), Hr. Saft (T-System), Hr. Dr. Lantwin (CA Deutschland) und  Hr. Dr. Fey (PMICC)
V.l.n.r.: Hr. Hener (PMICC), Hr. Brand (PMICC), Hr. Baumgartner (PMICC), Fr. Wynands (CA Deutschland), Hr. Saft (T-Systems International), Hr. Dr. Lantwin (CA Deutschland) und Hr. Dr. Fey (PMICC)

Herr Robert Baumgartner, PMICC, VP Marketing, begrüßte alle Anwesenden und begleitete sie durch einen spannenden Abend.Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch Herrn Georg Lauer, CA Deutschland GmbH, VP Presales. Er stellte dabei sein Unternehmen (Jahresumsatz: USD 4,5 Mrd.; 350 Mitarbeiter im Vertrieb in Deutschland tätig; unter den Top 10 der umweltfreundlichsten Unternehmen weltweit!) kurz vor und ging insbesondere auf die Wichtigkeit von IT Management in heutigen Unternehmen ein. Allein 1 % bis 4 % aller Kosten in Unternehmen mit ständig zunehmend wachsenden und komplexeren  Anforderungen sind IT-Kosten. Hierbei gilt es mit geschicktem und angepasstem IT Management von Mobilität (Cloud), sozialen Netzwerken, Big Data, SaaS und Kundenanforderungen den Aufwand zu rationalisieren und zu optimieren. Schlichtweg gesagt: einfacher und besser kontrollierbar zu machen. Herr Lauer beendete seinen Vortrag mit einem Angebot, ein kostenfreies IT Management Tool namens SNAP herunterzuladen, um es jedem Teilnehmer zu ermöglichen, ihr/sein eigenes heimisches Netzwerk zu kontrollieren und zu steuern. Das ist ein unschlagbares Angebot speziell für unsere Mitglieder von PMICC, es selber einmal zu auszuprobieren.

Danach begann Herr Dr. Lantwin seinen Vortrag über PM-Standards mit einem kleinen Exkurs in die DIN 69901, in welcher die Projektdefintion in bekannter Art und Weise (Einmaligkeit und zeitliche, finanzielle sowie personelle Begrenzungen) hinterlegt ist. Der Alltag stellt diese Einmaligkeit allerdings oft in Frage. Ein Kunde erwartet von seinem Dienstleister in der Regel, dass er ähnliche Vorhaben bereits mehrfach mit nachgewiesenem Erfolg durchgeführt hat. Ebenso erfolgen firmeninterne Projekte oft in vergleichbarem Rahmen mit vergleichbaren Inhalten. Herr Dr. Lantwin hat für seine Betrachtung von verschiedenen PM-Standards die Beziehung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer eines Projektes als Aufhänger gewählt und dabei folgende drei Szenarien unterschieden:

  1. Für Auftraggeber und Auftragnehmer ist das Vorhaben eine einmalige Aktivität.
  2. Für den Auftraggeber ist das Projekt einmalig, der Auftragnehmer führt ähnliche Vorhaben wiederholt aus.
  3. Der Auftraggeber beauftragt ähnliche Vorhaben wiederholt, der Auftragnehmer führt das Vorhaben einmalig durch.

Seine These: Die PM Standards zeigen ihre jeweiligen Stärken in verschiedenen Szenarien. Als Grund hierfür verweist er unter anderem auf die Herkunft der Standards.

Neben der Projektdefinition haben alle PM-Standards eines gemein, nämlich die Ausrichtung, Projekte möglichst effektiv, effizient und kontrolliert durchzuführen, um die Projektziele zu erreichen. Im nächsten Schritt ging Hr. Dr. Lantwin steckbriefartig auf die einzelnen PM-Standards ein, um Herkunft und Zielsetzungen von PMBOK®, PRINCE2®, IPMA und V-Modell® XT zu beschreiben. Anschließend machte er einen Vergleich aller vier Standards bezüglich deren Vorteile; denn jeder Standard hat sein eigenes Alleinstellungsmerkmal (USP) und bietet dadurch für jeweils unterschiedliche Anwendungsfälle zuweisbare Lösungsstrategien an. So präferierte er im 1. Szenario die Anwendung von PRINCE2® oder V-Modell® XT gerade bei Projekten mit einmaligem Charakter, bei denen eine erhebliche Steuerung des Auftraggebers erforderlich ist! Dagegen war im 2. Szenario die Anwendung von IPMA oder PMBOK® Guide für sich wiederholende Projekte, die zum Beispiel von Dienstleitern für wechselnde Auftraggeber durchgeführt werden, von Vorteil. Für das 3. Szenario, bei dem es für einen Auftraggeber um die Steuerung wechselnder Auftragnehmer geht, ist ebenfalls ein PM-Standard von Vorteil, der controllingorientiert ist, was bei PRINCE2® und V-Modell® XT der Fall ist. Das V-Modell® XT bietet dabei ein USP im besonderen Tailoring der Auftraggeberperspektive an.

Zur Beantwortung der Frage nach dem besten Standard stellte Herr Dr. Lantwin zum Abschluss fest:

  • PM-Standards kommen in heutigen Unternehmen zumeist in Mischformen (keine Reinkultur!) vor, da der vom Management getragene PM-Standard über die Zeit von den Mitarbeitern aus der Praxis entsprechend angepasst wird.
  • In Abhängigkeit von Projektkultur, -umgebung und -typ sind unterschiedliche Ansätze von Vorteil und können daher in ein und demselben Unternehmen sinnvoll koexistieren.

Als dritten Vortrag des Abends stellte Herr Saft, die Enterprise Projekt Management (EPM) Plattform von T-Systems International vor. Mit der Microsoft SharePoint basierten Plattform wird den Projektmanagern ein sehr nützliches Tool an die Hand gegeben, um Planung und Kontrolle sowie Fortschrittsermittlung (Reporting) von Projektvorhaben effizient und anwenderfreundlich durchzuführen. Eine der ersten Fragen der Teilnehmer war, warum gerade SharePoint dabei zum Einsatz kommt.  Dies beantwortete er damit, dass SharePoint unter anderem sehr gut in die Microsoft Office Landschaft integriert ist und damit dem Anwender eine vertraute Umgebung bietet. Ein weiterer Hinweis von einem der Teilnehmer ging auf das Reporting und der möglichen Einwände seitens des Betriebsrates zur Auswertung von personenbezogenen Daten ein wie z.B. Projektfortschritt, Aufwandsbuchungen, etc. ein. Herr Saft begegnete diesen Bedenken damit, dass bei solchen Implementierungsvorhaben die Betriebsräte (BR) schon frühzeitig in Entscheidungsprozesse involviert worden sind. Damit können die Anforderungen des BR frühzeitig und ohne großen Zusatzaufwand implementiert und eine von allen Seiten getragene Betriebsvereinbarung abgeschlossen werden. Diesen Punkt bestätigte er abschließend nochmals als ein Ergebnis der Lessons Learned Betrachtung, in denen noch weitere Punkte wie bspw. die direkte Unterstützung der Anwender und die notwendige Management Attention erklärt wurden. Damit beendete Herr Saft seinen Vortrag mit einem gehörigen Applaus.

Damit wurde die Veranstaltung erfolgreich abgeschlossen und dank der CA Deutschland GmbH, die dieses Meeting gesponsort hat, mit vielen Eindrücken bezüglich PM-Standards und einer EPM Plattform von T-Systems. Ein besonderer Dank für die hervorragende Unterstützung in der Vorbereitung und Duchführung gilt hier vor allem Frau Wynands von CA Deutschland.

Wiederum hat PMICC bewiesen, dass die bestmögliche Auswahl von Themen und Veranstaltern und die Attraktivität unserer Angebote angenommen werden und dabei unsere Mitglieder sowie Freunde des Chapters stets auf dem Laufenden bleiben.

Vielen Dank.

PMI Köln Chapter e. V.
www.pmicc.de
V.i.S.d.P. VP Marketing Robert Baumgartner, PMP®, PRINCE2®

 

 

Rückblick Chapter Meeting am 15. Oktober 2013 in Düsseldorf
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