Unser  zweites Chapter Meeting im Jahr 2015 des PMI Köln Chapter e.V. fand an einem besonderen Veranstaltungsort, nämlich in den Klinken der Stadt Köln in Köln Holweide, mit rund 80 Teilnehmern statt.

Lagen hier etwa Projekte auf der Intensivstation? Man hört immer wieder von notleidenden Projekten, die dringend einer  Wiederbelebung bedürfen oder bedurften. So mancher Projektmanager wünscht sich einen Project Health Check und manchmal auch Vitamin B, um eine Rekonvaleszenz zu beschleunigen. Damit drehte sich der gemeinsame Abend rund um die Wirksamkeit von Projektmanagement (PM) Methoden und deren Bedeutung für „gesunde“ Projekte und Projektteams.

Der erste Beitrag, eloquent vorgetragen von Herrn Markus Rücker, ging auf PM-Frameworks sprich Rahmenwerke verschiedener PM Standards ein und beschäftigte sich grundsätzlich mit der Frage, inwiefern Theorie und Praxis miteinander harmonisieren. Bietet eine gute Theorie auch wirklich eine Basis für eine vernünftige und effiziente Praxis? Hierbei wurden allgemeine Ziele der PM-Frameworks genauso herausgestellt wie auch Schwachstellen dieser Zielsetzungen in der Praxisumsetzung. Dabei zeigte sich, dass Unternehmen bzw. deren Mitarbeiter zu viel oder zu wenig oder gar das Falsche von sich, ihren Prozessen und Verantwortlichkeiten als auch von ihrem Projektmanagement Informationssystem (PIMS) verlangen. Die daraus resultierende Suboptimalität kann letzten Endes zu einer Unzufriedenheit und Nichtakzeptanz des PM-Frameworks führen. Diese aufgezeigten Schwachstellen haben dabei vielfach damit zu tun, dass Unternehmen und deren Mitarbeiter noch über einen unzureichenden PM-Reifegrad verfügen, der sie daran hindert eine geeignete Praxisumsetzung zu vollführen.

Vom Status Quo führte uns Herr Rücker anschließend in vorhandene Literatur aus der Praxis, wie PM-Frameworks in verschiedene Unternehmen erfolgreich eingeführt wurden, und erklärte uns an Hand von Praxisbeispielen, die mit dem System Global Project Management Framework von der Firma CSC durchgeführt wurden, wie einfach ein Projektlebenszyklus mit seinen Phasen, Themen, Prozessen und Dokumentation gestaltet sein kann, ohne sich in der Theorie verlieren zu müssen. Herr Rücker rundete seinen Vortrag mit einer ganzen Reihe von Empfehlungen aus seiner eigenen Praxis ab. Alles in allem war es ein sehr interessanter und erquickender Beitrag, der zu einem regen Dialog zwischen Herrn Rücker und den Teilnehmern führte, bevor es mit einem kurzen Bericht vom Vorstand des PMICC weiterging.

Aus dem Chapter berichtete Herr Dr. Ralf Braune und ging sowohl auf zukünftig anstehende Termine, wie beispielsweise unser Jahreshighlight (Workshop und Chapter Meeting) zusammen mit Peter Taylor am 23. April in Düsseldorf als auch auf die neuste Zusammensetzung unseres Vorstands ein.

Im zweiten Beitrag, geführt von Herrn Dr. Markus Zenner, ging es um den Einsatz agiler Vorgehensmodelle in die Projektpraxis, was den ersten Beitrag des Abends in der Theorie von PM-Frameworks erweiterte. Ausgehend vom Agilen Manifesto ging er auf folgende Punkte kurz ein:

• Individuen und Interaktionen
• nutzbare Funktionalität
• konstruktive Kooperation
• Reagieren auf Veränderungen

Daran schloss er anschließend mit den Charakteristiken von agilen Vorgehensmodellen ab und erläuterte es am Beispiel SCRUM, wie agile Methoden angewendet und umgesetzt werden können.  Dabei ging er auf Beispiele aus seiner eigenen Berufspraxis im Hause CSC ein und behandelte auszugsweise folgende Punkte:

• In-house Produktentwicklung
• Legacy Anwendung und verteiltes Team
• organisationsübergreifendes Team

Hierbei standen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade von Projektvorhaben im Hinblick auf die Anwendbarkeit von agilen Methoden im Fokus. Zu jedem Vorhaben teilte Herr Dr. Zenner seine Erfahrungen in Form einer Lessons Learned als Quintessenz unseren Teilnehmern mit. Gerade seine Erfahrungen aus der Praxis führten zu einer weiteren regen Teilnahme an einem Dialog, was insgesamt zu einem überaus informativen und kommunikativen Abend für alle Beteiligte seinen Abschluss fand.

Danken möchten wir unseren beiden Gastrednern für ihre Beiträge, mit denen sie uns einen Dialog zwischen Menschen aus der Projektpraxis ermöglichten und nur mit deren Unterstützung wir als Projektmanagementzirkel unsere Attraktivität und damit Interesse aller Beteiligter bekräftigen, aber zugleich auch Nachahmer motivieren konnten, sich bei uns mit einem interessanten Vortrag zu melden. Des Weiteren danken wir der Firma CSC, die uns bereitwillig geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellten sowie dem PMICC fürs geeignete Catering aller Teilnehmer.

PMI Köln Chapter e. V.
www.pmicc.de
V.i.S.d.P. VP Events Dr. Ralf Braune, PMP® und VP Marketing Robert Baumgartner, PMP®, PRINCE2®