Aktiv mitmachen und im wahren Sinn des Wortes Stellung beziehen, das war kurz gefasst der Kern des Abends. Der niederländische Autor Bart Hoitink sprach über das Thema seines neuesten Buches: Was ist professionelles Sponsoring von Projekten und wie es zum Projekterfolg beiträgt? Über 40 Zuhörer, unter denen sich neben Projektmanagerinnen und Projektmanagern auch Professoren und Geschäftsführer (industrieller) Unternehmen befanden, wurden von Bart gleich zu Beginn seines englischsprachigen Vortrags gebeten, ihre Erfahrungen einzubringen. Eloquent und humorvoll arbeitete Bart diese Beiträge, die gelegentlich auch zu kurzen Diskussionen führten, in seinen Vortrag ein und wies auf diese Weise anhand von aktuellen Beispielen aus der Zuhörerschaft nach, wie ungemein wichtig der Projektsponsor für den Erfolg eines Projekts ist. Der Projektmanager, so die Kernbotschaft des Vortrags, kann dem Sponsor helfen, in dem er weniger die „Funktion“ Sponsor anspricht, sondern diesen vielmehr als beteiligten Menschen im Projekt wahrnimmt: Auf einer guten zwischenmenschlichen Ebene können Themen klar kommuniziert und Hindernisse im Projekt im gegenseitigen Einvernehmen und zum gemeinsamen Vorteil schnell und unkompliziert beseitigt werden. Hierzu, so Bart Hoitink, ist es unabdingbar, zunächst sich selbst zu wichtigen Themen zu befragen und „Stellung“ zu beziehen. Wie dies augenfällig geschehen kann, demonstrierte er anschaulich an der Übung „Cross The Line“. Die Zuhörer wurden so zu Aktivisten und hatten die Möglichkeit, mit Blick auf vorgegebene Fragestellungen zu Projektsponsor und -manager persönlich Position zu beziehen, in dem sie für alle sichtbar eine Linie überschritten und damit den anderen Teilnehmern zeigten, wo sie stehen. Ein räumlicher Ortswechsel, der zum eindeutigen Zeichen einer Überzeugung wurde. „Hier stehe ich …“ und möchte das anderen gegenüber auch zeigen, so könnte ein historisches Zitat hinsichtlich dieser bewegenden Gedankenübung neu zu Ende geführt werden. Die Erläuterungen dazu wurden von allen genau zur Kenntnis gekommen und es wurden auch kritische Fragen zur Formulierung einzelner Fragen gestellt. So manches mal führte eine Präzisierung der Fragestellung auch zu einem Positionswechsel. Einige Zuhörer berichteten, dass ihnen während des Nachdenkens über die Frage und ihre Antwort-Position eingefallen wäre, was sie nun besser machen könnten in ihrem jeweiligen Projekt und hatten sich das auch rasch notiert. Alles in allem ein toller, interaktiver Vortrag, der thematisch sowohl die Seite des Projektmanagements als auch die Seite der Geschäftsführung ansprach.
Das PMI Köln Chapter e.V. (PMICC) feiert dieses Jahr sein 10-jähriges Bestehen und der Vorstand (Board) hatte aus diesem Grund entschieden, die Kosten des 3-Gänge-Menus für alle Teilnehmer zu übernehmen. In einer E-Mail an alle PMICC-Mitglieder hatte das Board des PMICC darauf hingewiesen und explizit alle PMICC-Mitglieder eingeladen an der Veranstaltung teilzunehmen. Wie im letzten Jahr hatte das Leonardo-Hotel in Köln in einem schönen ins Grüne führenden Raum festlich eingedeckt und bot den PMICC-Gästen ein hervorragendes 3-Gänge-Menu. Wie beim letzten „Aktiven Herbstauftakt“ (2013) konnten Vegetarier anstelle eines Fleischgerichts einen alternativen Hauptgang wählen. Zum Ausklang des offiziellen Teils des Meetings wurde als kleiner Abschiedstrunk Espresso serviert und, wer wollte, konnte die Diskussion mit dem Redner, dem Vorstand sowie PMICC-Mitgliedern und Gästen in der Hotellobby fortführen. Ein hervorragender und aktiver Vortrag, ein tolles Dinner und eine Zuhörerschaft, die sich rege und lebhaft an der Erörterung des Themas Professional Project Sponsoring beteiligte – ein passender Rahmen für einen „Aktiven Herbstauftakt“ und ein würdiger Geburtstag für einen Verein, der unermüdlich und fleißig zur Verbesserung des Ansehens des Projektmanagements im Allgemeinen und der Projektmanagerinnen und Projektmanager im Besonderen beiträgt.
Dr. Peter Fey, PMP