Praxisbeispiel zu Kanban & Hauptversammlung am 08. März in Köln

Am 8. März fanden sich rund fünfzig Teilnehmer in der Niederlassung der adesso AG in Köln am Rhein für unser zweites Chaptermeeting in diesem Jahr ein.

An diesem Abend standen drei Themen an:

  • Vorstellung der adesso AG durch Niklas Spitczok von Brisinski, Leiter Projektmanagement bei der adesso AG
  • Vortrag “Die „Einführung“ von Kanban – ein Praxisbeispiel” von Stefan Jockenhövel und Matthias Sattel, beide Senior Software Engineer bei der ais GmbH
  • Hauptversammlung, geleitet durch Klaus Stephan, President des PMI Köln Chapters.
Niklas Spitczok von Brisinski, Leiter Projektmanagement bei der ais GmbH, über das Unternehmen adesso AG
Niklas Spitczok von Brisinski, Leiter Projektmanagement bei der ais GmbH

Zu Anfang stellt Herr Spitczok von Brisinski sein Unternehmen und seinen Verantwortlichkeitsbereich bei der adesso AG vor. Die adesso AG konzentriert sich auf die Geschäftsfelder Business Consulting, IT-Consulting, Software Development und IT-Management. Dabei versteht das Unternehmen sich als IT Dienstleister mit direkter Nähe zum Kunden und Hochschulen, was sich in 18 Standorten im deutschsprachigen Raum (DACH) sowie vier Standorten im Nearshoring-Bereich widerspiegelt. Mit über 3000 Mitarbeitern wurde im Jahr 2017 ein Umsatz von ca. € 300 Mio. erwirtschaftet. Das Unternehmen ist auch weiterhin auf einem Wachstumskurs. Dazu bilden die hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter des Unternehmens das wichtiges Kapital. Die adesso AG verfügt über 34 PMP-zertifizierte Projektmanager, weitere 14 Mitarbeiter befinden sich derzeit in einer PMP-Vorbereitung und zehn davon absolvieren auch die hausinterne Projektleiterausbildung, basierend auf PITPM. Dieser  Projektstandard “Pragmatisches IT Projektmanagement” setzt sich aus den Best Practices des Unternehmens zusammen, wie Earned Value Analyse, Projekt Assessment, Ampel-Statusbericht und Teambarometer, und ist abgeleitet aus den Ansätzen des PMBOK®-Guides.

Stefan Jockenhövel, Senior Software Engineer bei der ais GmbH, berichtete über die Einführung eines Kanban Systems in die Sofwareentwicklung
Stefan Jockenhövel, Senior Software Engineer bei der ais GmbH

Nach dieser interessanten Einführung startete der Gastvortrag von Stefan Jockenhövel und Matthias Sattel zum Thema Kanban und seiner Einführung in die Softwareentwicklung bei der adesso AG. Betroffen war davon die in|sure-Produktfamilie des Unternehmens, die bei Versicherungsunternehmen eingesetzt wird. In drei Schritten zeigten Herr Jockenhövel und Herr Sattel auf, wie sich die Performance des Projektes bzw. Programms vor und nach der Einführung des Kanbansystems verändert hat. Anschließend gaben sie einen Ausblick auf das weitere Vorgehen beim Einsatz von Kanban-Systemen im Projektmanagement.

Im ersten Schritt zeigte Herr Jockenhövel auf, dass das Entwicklungsprojekt von in|sure PSLife im Jahr 2015 rein anforderungsgetrieben durch die Kunden bestimmt und vor Ort durch Projektmanagement und Software Entwicklung abgeglichen wurde. Dies hatte den Vorteil, dass kurze Reaktionszeiten, eine starke Kundenbindung und feste Liefertermine realisiert werden konnten. Jedoch bestand der Nachteil, dass eine verteilte Entwicklung durch Projektteams stattfand und damit keine generische und homogene IT Systemplattform mehr entstehen konnte.

Matthias Sattel, Senior Software Engineer bei der ais GmbH, , berichtete über die Einführung eines Kanban Systems in die Sofwareentwicklung
Matthias Sattel, Senior Software Engineer bei der ais GmbH

Anfang 2016 erfolgte die Gründung der ais GmbH, einer 100 %-tige Tochter der adesso AG, die sowohl Neueinstellungen und Übernahmen vorhandener Mitarbeitern aus der adesso AG möglich machte, zugleich aber die neue Organisation vor große Herausforderungen stellte. So mussten Themen wie Wissenstransfer/-aufbau, Release-Planung, Technische Schulden, Incident-Management z. T. neu organisiert werden, da diese zuvor nur ansatzweise oder gar nicht adressiert wurden. Darüber hinaus mussten die neuen Themen Testprozess und -automatisierung mit neuen Mitarbeitern gestemmt werden, um den neuen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.

Nach dieser Darstellung der Problemlage beschrieb Herr Sattel die konkrete Umsetzung dieser Anforderungen mittels Kanban im neuen Unternehmen. Im April 2017 starteten die Mitarbeiter der ais GmbH eine erste Kanban-Initiative und begannen nach der Standortbestimmung mit den ersten Retrospektiven, um Feedback und Fortschritt sicherzustellen. Ausgangspunkt war eine gemeinsame Begutachtung von bestehenden und gängigen Prozessen im Unternehmen, um besser zu verstehen, wie man mittels eines Ticketsystems von einem Push- zu einem Pull-Mechanismus übergehen kann. Dabei mussten Abhängigkeiten von Tickets ermittelt und Prioritäten von Tickets bestimmt und mittels eines Kanban Board dokumentiert werden. Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass diese Umstellung auf den Pull-Prozess sich für alle Beteiligten gelohnt hat. Durchlaufzeiten konnten verringert und das Backlog verkleinert werden. Die Prozesse erlaubten nun, mehr fertige Teilprodukte in derselben Zeit zu liefern, als es durch das kundenseitige Anforderungsmanagement zuvor überhaupt möglich gewesen wäre.
Abschließend wurden die Vorteile der Einführung des Kanbansystems durch die (verteilten) Teams der ais GmbH zusammengefasst:

  • nicht disruptiv
  • Sichtbarkeit
  • Transparenz
  • gelebter Prozess
  • Teilhabe
  • Agilität

Der Einsatz von Kanban in der Softwareentwicklung bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber konventionellen Prozessen, da die kontinuierliche Weiterentwicklung der Teams und der Prozesse damit unterstützt wird.

Klaus Stephan, President, PMI Köln Chapter e. V., führte durch die Hauptversammlung.
Klaus Stephan, President, PMI Köln Chapter e. V.

Nach einer kurzen Pause, die von Teilnehmern und Rednern zur Erfrischung und zur Stärkung bei Suppe und Canapés genutzt wurde, folgte im zweiten Teil der der Veranstaltung die Hauptversammlung des Chapters. Die anwesenden Mitglieder des Vorstands präsentierten die Ergebnisse ihrer Arbeit im Jahr 2017 als Rechenschaftsberichte.  Klaus Stephan, President des PMICC, führte durch die Versammlung und bat nach jedem Bericht um eine Entlastung des Vorstandsmitglieds durch die anwesenden Mitglieder. Da eine Reihe von Rechenschaftsberichten zu einzelnen Funktionen aus dem Vorstand vorgestellt wurden, soll hier nur kurz auf die Redner verwiesen werden:

  • Herbert Biehler, Sprecher der Local Weser-Ems
  • Bernhard Stücker, VP Members
  • Thomas Brand, VP Practices
  • Dr. Peter Fey, VP Universities
  • Thorsten Diekmann, VP Technology
  • Robert Baumgartner, VP Finance

Alle Rechenschaftsberichte wurden von den anwesenden Mitgliedern zur Kenntnis genommen und der Vorstand insgesamt für das Jahr 2017 entlastet.

Zum Abschluß der Versammlung bekamen die Neuzugänge im Vorstand die Möglichkeit, sich den Mitgliedern vorzustellen. Dies waren

  • Kai Weber, Director Marketing
  • Rainer Wendt, Director BA
  • Andreas Johnen, Director Legal + Datenschutzkoordinator

Wir danken Herrn Spitczok von Brisinski, Herrn Jockenhövel und Herrn Sattel für Ihre spannenden Vorträge sowie allen Teilnehmern für ihre Beteiligung an dieser gelungenen Veranstaltung. Darüber hinaus danken wir der adesso AG in Köln dafür, dass wir in ihren Räumlichkeiten zu Gast sein durften.

Die PDU Reporting Details stehen bereits über das CCRS zur Verfügung und lauten:

  • alle PMI Mitglieder für die Teilnahme zum Beitrag bzgl. der Einführung eines Kanban Systems: Provider = C298, Course ID: CM180308, Technical = 1 PDU
  • nur für PMICC Mitglieder für die Teilnahme an der Hauptversammlung: Provider = C298, Course ID: MM180308, Technical = 1 & Strategic = 1 PDU

PMI Köln Chapter e. V.
www.pmicc.de
V.i.S.d.P. VP Finance Robert Baumgartner, PMP, PRINCE2

Praxisbeispiel zu Kanban & Hauptversammlung am 08. März in Köln
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